Road to Freeride Transalp – Der Einstieg

Sicher, wer hat beim abendlichen Bier nicht auch schon die Alpen auf Ski überquert, stand bei strahlenden Sonnenschein auf den höchsten Gipfeln und genoss eine traumhafte Abfahrt nach der anderen. Begibt man sich aus dieser Transalp Traumwelt wieder Richtung Realität, so wird schnell klar, dass es mehr als zwei Bier braucht, um den Worten Taten folgen zu lassen. Inspiriert von einem Artikel aus 2012 und angetrieben durch unsere erste erfolgreiche Skidurchquerung, war offensichtlich, dass eine Steigerung möglich ist. Bevor man sich an die eigentliche Planung macht, sollten ein paar grundsätzliche Fragestellungen abgeklopft werden. Für uns waren dabei insbesondere folgende Aspekte relevant:

Welches Ziel wird verfolgt?

Je nach persönlichen Interessen steht vielleicht das Besteigen der tollsten Gipfel oder allein das „Durchziehen“ im Vordergrund. Obwohl natürlich immer alle Faktoren eine Rolle spielen ist unsere Ambition, wie der Titel schon vermuten lässt, Tag für Tag unversehrte Hänge zu bereisen. Entsprechend gilt es Gipfelziele und Durchquerung entsprechend der Abfahrtsmöglichkeiten auszuwählen. Und da wir auch nicht höchsten alpinistischen Ansprüchen genügen müssen, gilt selbiges auch für die Aufstiege.

 

2016 in Richtung der Amberger Hütte

Die Eckdaten

Nach einigen Diskussionen haben wir uns entschieden, dass eine Überschreitung von Süd nach Nord die präferierte Variante ist. Das hängt natürlich mit der Abfahrtsorientierung zusammen. Das Zeitfenster ist aus organisatorischen Gründen auf eine Woche begrenzt. Die An- und Abreise soll mit der Bahn erfolgen. Letztlich sollte das Zeitfenster auch nicht auf die Osterferien fallen, was aber auf der anderen Seite zwei mehr Urlaubstage erfordert. Das werden wir nochmal besprechen müssen.

Variabilität bei schlechtem Wetter

Wir alle gehen regelmäßig in die Arbeit und können damit nicht x-beliebig auf die besten Bedingungen warten oder diverse Wartetage einbauen (man will ja schließlich auch noch anderen Urlaub machen).  Die Tour sollte also so geplant sein, dass schlechten Bedingungen  nicht zu einem Abbruch führen, sondern es Alternative Routen, z.B. über Bus oder Bahn gibt.  Teil dieser Strategie ist auch, dass sich Hütten- und Talübernachtungen abwechseln.

Pulverschnee und unberührte Hänge – ein Traum

Das Fortbewegungsmittel

Da Zeit immer ein kritischer Faktor ist, gilt es die weitere Beförderung gut zu überdenken. Es gibt Transalp Varianten, die eher eine Aneinanderreihung von Tagesetappen sind, die immer mit einer Bus- oder Bahnfahrt beginnen oder enden. Die puristische Variante hingegen würde ganz auf Hilfsmittel verzichten, um das Gefühl des Erreichten zu maximieren. Bei der letzteren Variante stellt man aber schnell fest, dass man mehr Zeit einplanen oder die Tour verkürzen muss.

Der erste Transalp Vorschlag

Schmeißt man alle Zutaten in einen Topf und setzt sich mit einer Karte auseinander, so stellt man schnell fest, dass es schwierig ist. Verdammt schwierig. Hilfreich bei der Planung war die Lebensgroße Karte von Marmota mit allen Skigebieten der Alpen. Karte an die Wand, Kaffee in die Hand, so plant es sich deutlich einfacher. Und so kann ein solche Freeride Transalp aussehen:

Routenplanung Freeride Transalp (Copyright)

An einem noch zu bestimmenden Samstag ginge es mit dem Zug nach Trento und am darauf folgenden Sonntag mit dem Zug aus Oberstdorf zurück. Dabei ist ein Puffertag einkalkuliert und jeder Tourentag lasst sich mit Bus oder Bahn umschiffen. Zur Bewältigung der 22’000 Höhenmeter werden insgesamt zehn Skigebiete gekreuzt, deren Nutzung zu einem Teil optional ist. Sollte also machbar sein.