Die TomTom Bandit Action Cam – Jagd auf die GoPro

TomTom Bandit_mit Seilen_2

Wer Schnupfen hat, verlangt nach einem Tempo, wer von einer Helmkamera redet, spricht meistens von einer GoPro. So war es zumindest bisher. Einige Hersteller haben bereits versucht, der GoPro gefährlich zu werden, doch wirklich durchgesetzt hat sich auch keine Contour oder Sony. Doch seit einiger Zeit gibt es von TomTom die „Bandit“ Action Cam. Wir durften testen, ob sie dem Platzhirschen gefährlich werden kann. Die Bandit sieht ganz anders aus als die eckige GoPro. Es fällt sofort auf, dass die Kamera sehr hochwertig verarbeitet ist und ein paar interessante Features bietet, wie sie bei anderen nicht zu finden sind. Doch der Reihe nach.

Montage:

Die Montage der TomTom Bandit gelingt weitgehend einfach. Das Klebepad wird dort platziert, wo man es haben will, und dann klickt man die TomTom einfach drauf. Easy. Wie gewährleistet man aber, dass die Kamera immer im richtigen Winkel angebracht ist? Hier haben sich die Entwickler etwas einfallen lassen. Durch einen gerasterten Drehmechanismus kann man die Kamera genau ausrichten. Viel einfacher als bei einer GoPro mit den vielen Winkeln und Achsen. Schwieriger als bei der Konkurrenz fällt leider die vertikale Ausrichtung aus: Der Winkel der Kamera nach unten und oben muss schon beim Aufbringen des Klebepads angepasst werden, da später keine Änderungen mehr möglich sind. Dies ist nicht ganz so einfach, funktioniert aber mit Hilfe der App, die ein Livebild zeigt, relativ gut.

Features:

Richtig revolutionär wird die Cam dann beim Akku. Man zieht ihn aus der Kamera heraus und kann ihn zum Aufladen per USB direkt an seinen Laptop anstecken. Der Akku wird geladen und man kann gleichzeitig sein Filme runterladen. Super einfach. Die Ladezeit über den USB dauert auch nicht merklich länger als bei herkömmlichen Ladegeräten der anderen Hersteller. Noch dazu gibt´s eine Ladestandanzeige mit 4 Leds. So sieht man immer ganz schnell, wie viel Saft noch vorhanden ist.

Ein weiterer positiver Aspekt des relativ großen Akkus ist die extrem lange Ausdauer. Hier merkt man vor allem zur GoPro schon einen deutlichen Unterschied. Bei uns hielt er beim Skifahren bei etwa 5 Grad unter Null vier Stunden durch, wow! Endlich Videos machen ohne ständig an den Akkustand denken zu müssen. Nebenbei bemerkt ist die Kamera wasserdicht und bietet allerlei nützliche Halterungen – von der Lenkerhalterung fürs MTB, bis zum Selfie-Stick für geniale Skiaufnahmen.

Auch die Details überzeugen: Die Kamera lässt sich per WLAN mit dem Handy verbinden. Wenn dort die Bandit-App installiert ist, kann man sich dank integriertem Prozessor direkt ein Best Of seiner letzten Aufnahmen zusammenschneiden lassen. Das funktioniert sogar richtig gut. Wer auch noch wissen will, welche Beschleunigungswerte und Geschwindigkeiten er erreicht hat, kann sich diese auch das dank GPS und G-Sensoren ausgeben lassen. Eine schöne Spielerei.

TomTom Bandit_EinzelteileOn the trail:

Bevor es auf den Trail geht, schaltet man die Kamera mit den gut bedienbaren Knöpfen an (funktioniert auch mit Handschuhen), bzw. geht in den Sleep-Mode und kann zum Filmen mit einem weiteren Klick die Kamera starten oder anhalten, immer unterstützt mit verschiedenen akkustischen Signalen. Zwischendurch kann man mit einem Klick immer wieder Highlihts setzen und so seine Best of´s schon vorsortieren.

Man kann die Kamera auch mit einem Handgriff herunternehmen und mit einem Blick auf das Display so einstellen wie man es braucht, da der Verschlussmechanismus sogar mit Handschuhen und einer Hand leicht zu bedienen ist. Viel besser als die Konkurrenz! So kann man auch die Kamera schnell zwischen zwei Fahrern hin und her tauschen, sodass jeder einmal filmen kann. Genial. Weniger gut ist meine Meinung zu der Lenkerhalterung, die zwar viele tolle Einstellungen zulässt – zum Fahrer, zum Tretlager, zur Gabel filmend – aber leider immer wieder lose wurde und sich verstellte. Die Knöpfe konnte man nur schwer und mit viel Kraft arretieren.

Bildqualität:

Mit bis zu 4K ermöglicht die TomTom tolle Videoaufnahmen und dank der hohen Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde (bei Full HD) auch schöne Slowmotion-Aufnahmen. Einzelbilder in HD-Qualität passen auch ins Bild der hochwertigen Cam. Der Weitwinkel der Kamera ist ausreichend und bietet genügend Rundumblick, um Alles zu erfassen und zeigt vor allem bei gutem Licht richtig schöne Aufnahmen. Allerdings hatte ich minimal den Eindruck, dass bei der GoPro Hero 4 die Aufnahmen noch schärfer sind. Dies ist aber nur meine subjektive Einschätzung und müsste bei identischen Lichtverhältnissen noch verglichen werden. Bei einem Test bei Dämmerung ist mir noch aufgefallen, dass die Bilder extrem stark zu rauschen beginnen, was ein Filmen fast zwecklos macht. Aber auch hier bräuchte ich den direkten Vergleich zur Konkurrenz, ob diese ähnlich abschneidet. Bei der GoPro Hero4 ist mir das zumindest bei Dämmerung auch aufgefallen.
Aber macht euch hier euer eigenes Bild über die Qualität:

Mein Fazit: Die Bandit ist mehr als eine Alternative zur Konkurrenz! Preislich ähnlich hat die TomTom ein paar neue Features in den Actioncam-Markt gebracht und im Test vollends überzeugt. Ich kann die Bandit wirklich jedem empfehlen, sogar den GoPro Team Fahrern 😉