ERGON IST SEIT JAHREN EINE DER BESTEN ADRESSEN WENN ES UM ERGONOMISCH AUSGEREIFTE BIKEPRODUKTE GEHT. MIT DEN GE1 GRIFFEN HABEN SIE BEREITS GRIFFE FÜR DEN ENDURO BEREICH ENTWICKELT UND MIT DEM FEEDBACK DER GRAVITY PILOTEN FABIEN BARREL UND TAHNEÉ SEAGRAVE GIBT ES SEIT NEUESTEN AUCH GRIFFE UND SATTEL FÜR DIE ABFAHRT KÖNIGSDISZIPLIN.
Text und Fotos: Thomas Kappel
GD1 Griffe
Die Ergon GD1 Griffe stehen für Kontrolle und Komfort auf den härtesten Abfahrten. So verwundert es nicht dass ein doch eher unscheinbares Produkt wie ein Griff zum absoluten Hightech Bauteil wird. So soll ein konischer Verlauf im schmalen Griffbereich für ein sicheres Griffgefühl sorgen und der breitere Aussenbereich für die Dämpfung sorgen. Die Dämpfung kommt hier von dem neuen und sehr weichen Gummi von Ergon, der sich zuerst minimal schwammig angefühlt hat aber dennoch definiert. Das Gummi ist wie von Ergon gewohnt auf eine Kunststoffhülse aufgetragen und mit einer Lenkerklemmung an der Innenseite versehen. Im Gegensatz zu den GE1 Griffen sind die Lenkerstopfen nicht am Griff integriert, sondern austauschbar und in verschiedenen Farben erhältlich. Montieren leicht gemacht. Für eine reibungslose Montage hat Ergon einen Kragen in der Hülse stehen lassen damit man den Griff nur so weit wie nötig auf Lenker schieben kann. Weil sich die ganze Technologie richtungsgebunden auswirkt, sind die Griffe zusätzlich mit links/rechts und oben/unten markiert. Die GD1 Griffe fallen ein wenig länger aus als die vorher montierten GE1 Griffe, so dass es nötig war Schaltung und Bremsgriffe neu zu Positionieren. Überraschender Weise konnte ich aber wie gewohnt den Lenker ganz außen Greifen und kam dennoch an meine Bremsgriffe, obwohl sie weiter weg waren.
Trotz kleiner Hände (Handschuhgröße 7) fahren sich die GD1 Griffe in der Größe Regular sehr angenehm. Ergon gibt die verschiedenen Durchmesser auch als Richtlinie für mehr Dämpfung (Regular) und bessere Kontrolle (Slim). Die Handgröße ist hier zweitrangig.
Die Kombination aus klebrigen Gummi und stark strukturierten Griffbereich erweckt vor der ersten Abfahrt schon mal viel vertrauen. Das ändert sich auch nicht während der ersten Abfahrt. Wie in einem Uhrwerk greifen Hände und die hoch/tief Struktur der GD1 ineinander. Sind Kraft- und Formschluss Hergestellt kann man es richtig laufen lassen. Der strukturierte Bereich sorgt dafür, dass man nahezu mühelos am Lenker ziehen kann und mit weniger Kraft den Richtungswechsel einleitet. Auf Dauer spart das Kraft und der gefürchtete Armpump stellt sich erst später ein.
Auch wenn ich mich an die angenehme Form der GE1 Griffe gewöhnt haben, so ist der Griff an den GD1 noch ein bisschen satter. Auch wenn die Ellbogen nicht vom Griff nach außen gedreht werden, geht man trotzdem ständig in die Angriffshaltung und da man den Lenker weit mit den Fingern umschließen kann ist man dazu animiert das Gas noch ein wenig mehr stehen zu lassen.
Den angebrachten Innenstop für die Hand ist wohl das einzige Feature das für uns nicht spürbar war. Bei kleinen Händen und den Griff ganz außen am Lenker greifend, kamen wir einfach nicht in die Verlegenheit so nah an die Lenkermitte zu Greifen, auch nicht mit größeren Händen.
Technische Daten
Hersteller: Ergon
Größen: Slim Ø 29 – 30 mm, Regular Ø 30,5 – 32 mm
Gewicht: 121 Gramm (Regular)
Farbe: Schwarz, Orange
Preis: 34,95 €
SMD2 Sattel
Wenn es nur den Berg hinunter geht darf es einen nicht verwundern wenn die Produkte ein wenig anders aussehen als gewohnt. Wo die Tourensitzbänke eine erhöhte Sitzfläche und abgeflachten Dammbereich haben, da dreht der Downhill Sattel den Spieß um. Auch über seinen Sitzknochen Abstand muss man sich keine Gedanken machen, weil es den SMD2 nur in einer breite gibt. Zusammen mit der hohen Sattelnase und dem flacheren Sitzbereich lädt der SMD2 eher nicht zum stundenlangen Kilometer spulen ein. Doch das soll er auch gar nicht, im Downhill wird der Sattel nämlich als 5ter Kontaktpunkt zum Bike genutzt und genau hier setzt Ergon an.
Die Sattelnase ist etwas hochgezogen und rund herum gepolstert. Eine absolute Wohltat für die Innenschenkel wenn man das Bike mit den Beinen dorthin drückt wo man es haben möchte, sei es in der Luft oder am Boden. Zu dünne Sattel drücken hier gern unangenehm. Die fließende Form des Sattels und die glatte Oberfläche ermöglichen volle Bewegungsfreiheit in jeder Lage. Auch wenn man bei steilen Abfahrten oder Drops mal hinter den Sattel gehen muss, bleibt man dank der runden Form nirgends hängen. Die sehr schmale Bauweise mit gerade einmal 13 cm trägt natürlich auch dazu bei.
Die genoppte Sitzfläche gibt sicheren Halt wenn man sich doch mal hinsetzten mag oder wenn es mal wieder mit dem Schlepplift bergauf geht. Auch bei Nässe bleibt man sicher sitzen, lediglich bei Schlamm sind die sehr kurzen Noppen überfordert. Kurze Transferstrecken um zum nächsten Lift zu kommen kann man auch beruhigt zurücklegen. Obwohl der Sattel nicht dafür gemacht wurde um längere Strecken damit zu fahren hat er sich erstaunlich gut auf den Transferstrecken an unserem Freerider geschlagen.
Auf der Unterseite des Sattels hat Ergon einen Kanal für mehr Reifenfreiheit vorgesehen. Ein guter Ansatz um den Sattel noch ein wenig tiefer zu stellen. Man sollte bei dicken Schlappen aber lieber vor der ersten Abfahrt nochmal schauen ob’s passt, da der Kanal mit 41 mm recht schmal ausfällt.
In der Farbgebung präsentiert sich der SMD2 eher zurückhaltend. Zwar kann man zwischen den Farben Schwarz, Rot und Blau wählen, aber diese beziehen sich nur auf die Sattelstreben. Somit ist es möglich dezente Farbakzente in seinen Aufbau zu bringen.
Technische Daten
Hersteller: Ergon
Model: SMD2, SMD2 Comp, SMD2 Ti,
Größen: one size (260 mm x 130 mm)
Gewicht: 216 Gramm (nachgewogen)
Farbe: Schwarz, Rot, Blau
Preis: 89,95 €
Fazit
Mit den GD1 Griffen hat Ergon einmal mehr bewiesen dass Griffe nicht nur schnöde Gummirundlinge sind die unseren Lenker verschönern, sondern durchaus ein Hightech Bauteil was nicht unwesentlich das Fahrgefühl beeinflusst. Die starke Griffigkeit und gute Dämpfung der Griffe nehmen somit langen, ruppigen Abfahrten ein wenig den Schrecken. Der SMD2 Sattel mit seiner kompakten Bauweise und der rundherum Polsterung lässt absolut keine Wünsche offen für den Downhillpiloten. Er ist bequem genug für Schlepplift und Transferstrecken im Bike-Urlaub und sorgt immer für beste Kontrolle, auch wenn es mal richtig wild wird.