Flow im Gardaseegebiet? Gibt´s! Ralf Glasers 136 Kehren Trail am Idrosee

DSC04052Die Trails rund um den Gardasee sind angeblich verblockt und nur was für große Federwege. Aber stimmt das auch? Nein, nicht immer! Ein gutes Beispiel für einen technisch anspruchsvollen aber auch flowigen Trail haben wir auf der Seite von Ralf Glaser gefunden und natürlich direkt ausprobiert. Die Überschrift reicht als Erklärung für die Tour vollkommen aus: 136 Kehren Trail.

DSC04062

Nur eine knappe Autostunde vom Lago entfernt

Diese wunderschöne Tour findet man am Idrosee, den man über den Ledrosee von Riva aus erreichen kann. Dieser Abstecher lohnt sich definitiv, nicht nur um zu biken. Die Auffahrt schlängelt sich die ersten paar hundert Höhenmeter über eine Teerstraße hinauf, ehe man auf einem schönen Schotterweg viele weitere Höhenmeter abarbeiten kann. Zwischenzeitlich vernichtet der Weg zwar auch ein paar Höhenmeter bergab und einige steile Stellen kosten viel Kraft bergauf, aber alles in Allem sind die 1.600Hm zum Gipfel des Monte Stivo angenehm zu fahren. Vor allem das Stück zur Bocca Coca wäre auch bergab ein genialer Trail, wie auch Ralf Glaser in seiner Beschreibung befindet. Am Gipfel des Monte Stivo angekommen empfängt uns eine gemütliche Hütte, in der man seine Flüssigkeitsreserven wieder auffüllen und seinen Hunger mittels eines ‚Speciale‘ (sehr zu empfehlen: Panini mit Salami und Bergkäse) stillen kann.

DSC04047

Ein wahrer Rausch

An der Hütte vorbei geht es nur noch wenige Höhenmeter bergauf, bevor ein wahrer Kehrenrausch einen in seinen Bann zieht. Die ersten beiden Serpentinen sind zwar unfahrbar und müssen geschoben werden, was dann aber kommt ist mit „136 Kehren Trail“ deutlich zu nüchtern beschrieben. In einem leichten Gefälle führt der Weg hunderte Höhenmeter bergab, immer im S0 Bereich, nur unterbrochen von den vielen Kehren, die bis auf die ersten beiden alle fahrbar sind, sofern man das Umsetzen seines Vorder- oder Hinterrades beherrscht. Die Kehren an sich sind meistens auch im S0-Bereich, können aber schon mal mit Felsen und Wurzeln gespickt sein. Dann bewegt man sich auch einmal im S1 oder S2 Bereich. Wer aber am Gardasee einen 601er problemlos fahren kann, der hat hier gar keine Probleme sondern wird stattdessen riesigen Spaß haben.

DSC00289

Traumhafte Ausblicke und viele Tiefenmeter

Immer wieder schießt man auf den Idrosee zu und wird plötzlich von einer Kehre aus seinem Flowrausch gerissen. Gerade noch rechtzeitig (hoffentlich) bremst man sich in die Kurve hinein: Es fühlt sich wie Formel 1 fahren in Monaco an: Vollgas-Vollbremsung, Vollgas-Vollbremsung. Aber genau in diesen Gegensätzen vereint der Trail das technische mit dem flowigen und bietet etwas Besonderes. Alle Genussbiker belohnt der 136K immer wieder mit genialen Aussichten auf den Idrosee, der noch idyllischer in die Bergwelt eingebettet ist als der Gardasee.

DSC00298

Bezahlt wird am Schluss

Das Dicke Ende kommt zum Schluss. Von Adrenalin durchströmt erreicht man den Strand des Idrosees und biegt in einen kleinen Trail direkt am Wasser ein. Jetzt heißt es büßen für den Wahnsinnsritt über 1.400 Tiefenmeter – denn nun heißt es noch einmal bergauf schieben, in steilstem Gelände und das für etwa 200 HM. Hier sollte man sehr konzentriert bleiben, da man an einigen stahlseilgesicherten Steilstellen sein Rad schiebt und immer Gefahr läuft, die Felswand hinabzurutschen. Deswegen ist es wichtig, sich ein paar Körner aufzuheben, um auch diese Stellen meistern zu können. Alles in Allem ist der 136 Kehren Trail eine tolle Tour ohne den klassischen groben Gardasee-Charme!

DSC00308

Macht euch nen eigenen Eindruck:

DSC04059

DSC04044