Freeride-Revier Kaunertal

Es gibt so Gebiete, da fährt man schon jahrelang hin, freut sich über On- und Off-piste-Varianten und lernt immer wieder was neues kennen. So geht´s mir immer noch mit dem Kaunertal, wo sich immer wieder ein neuer Freeride-run auftut.

Wenn´s frisch geschneit hat muss man sich gar nicht weit von der Piste entfernen, um in Liftschneisen und großen Hängen viele Runs in unberührtem Pulver zu genießen. Hier und da gibt´s mal einen Felsen oder eine Rinne, die man nutzen kann. Langweilig wird´s dort lange nicht. Wenn aber mal alle leicht ereichbaren Areale zerfahren sind, dann geht´s eigentlich erst so richtig los. Man muss nur ein bisschen aufsteigen und schon gibt´s eine frische Bowl mit unberührtem Schnee.

Startpunkt ist odt das Karlesjoch auf 3108m Höhe. Den genialen Ausblick gibt´s gratis zu den meist über 1000 Tiefenmeter, die vor einem liegen.

Blick vom Karlesjoch auf den 3112m hohen Piz Buin in der Silvretta

Blick vom Karlesjoch ins Langtauferertal und den Reschensee (heute eingeschneit)

Blick vom Karlesjoch ins Langtauferertal auf Melag und den Reschensee (heute eingeschneit)

Man fährt vom Karlesjoch kurz ab und quert unterhalb des Wiesjaggl zur Scharte. Dort eröffnet sich ein eigenes Tal, das viele Spuren in unberührtem Schnee zulässt. Nach dem ersten Abschwung kann man dem seichten Tal zurück ins Skigebiet folgen oder man steigt 20 Höhenmeter am Zollhaus vorbei auf und findet ein neues Tal, das zurück ins Skigebiet führt.

Wenn man das Zollhaus links liegen lässt führt einen dieses seichte Tal ins Skigebiet zurück

Der Kaunertaler Gletscher trohnt über dem Skigebiet - im Hintergrund der Zahn

Der Gletscher trohnt über dem Skigebiet – im Hintergrund der Zahn – fast von überall sichtbar

Zurück im Skigebiet eröffnet sich unterhalb der Mittelstation ein kupiertes Gelände mit allerlei witzigen Hügeln, die befahren werden wollen. Auf viele kommt man ohne Anstrengung, auf manche muss man ein paar Höhenmeter stapfen – was sich lohnt.

Ein kleiner Hügel mittem im Skigebiet reicht für tolle Bilder und einige Schwünge

Auch die neue Gondel aufs Falginjoch eröffnet neue Freeride Möglichkeiten – dem alten Schlepplifthang sei Dank

Ist im Skigebiet schon alles zusammengefahren, ist nur ein paar Meter weiter noch alles unberührt

Hält man sich an der Mittelstation rechts und quert etwas den Hang, wird man schon wieder mit felsigem Gelände belohnt (Variante Fernergrieß). Entweder man fährt dann zur Ochsenalmbahn zurück oder man nutzt noch einen Hang um aus dem Skigebiet zur darunterliegenden Bushaltestelle zu kommen, wo man mit dem Skibus zurück ins Skigebiet fahren kann.

Überall gibt´s was zu Entdecken

Was gibt´s schöneres als eine unberührte Rinne?

Hält man sich bei der Mittelstation links, dann kommt man in sehr felsiges Gelände mit vielen Rinnen und Hügeln, die man für Spielereien nutzen kann.

Freeride Runs in der Zusammenfassung

  • Run hinterer Nörderberg: intermediate
  • Run vorderer Nörderberg: intermediate
  • Run Langtaufers difficult
  • Run Melagg intermediate
  • Run Wiesejaggl: intermediate
  • Run Weißsee: intermediate
  • Run Weißseejoch: easy
  • Run Zollhaus: intermediate

Dank der Lage am Hauptkamm gibt´s oft tolles Wetter

Oder man steigt 150 Höhenmeter aus dem Skigebiet aufs Nörderjoch auf und darf zu den Ausläufern des Gepatschferners, dem zweitgrößten Gletscher Österreichs, abfahren. Hier öffnet sich für einen ein komplett neues Tal mit vielen Höhenmetern. Ausgespuckt wird man wieder bei der vorher gegannten Bushaltestelle. Oder man steigt auf die Weißseespitze und genießt eine noch längere Abfahrt. Dafür sind aber dringend Tourenski empfohlen, wie auch für Touren auf den Glockturm und ähnliches, die wir auch noch entdecken wollen.

Schnee gibt´s im Skigebiet genug : 2150 – 3113 m sei Dank

Wir wollen auf jeden Fall auch noch die anderen Varianten angreifen. Man kann Beispielsweise die vordere Scharte beim Wiesjaggl besteigen, im Süden ein paar hundert Höhenmeter abfahren und übers Weißseejoch wieder zurück ins Skigebiet steigen. Oder man gibt sichs dreckig und fährt entweder direkt vom Karlesjoch oder vom Weißseejoch in Richtung Südtirol nach Melag ab. Allerdings benötigt man dann mit dem Skibus mehrere Stunden zurück ins Kaunertal.

Blick auf den Glockturm – einen schönen Skitourenberg mit über 3300 Metern

Wir freuen uns also schon wieder auf den nächsten Besuch!