Neun Rucksäcke habe ich im Keller liegen, neun!!! Für jeden Einsatzzweck gibt es inzwischen einen, der perfekt an die Anforderungen zugeschnitten sind. Fürs Biken, für Skitouren gehen, fürs Wandern, Skirucksäcke mit ABS-System und so weiter und so weiter. Natürlich braucht man auch einen Rucksack für Mehrtagestouren wie einen Alpencross oder ähnliches. Genau hierfür baut Shimano den Hotaka 32, den ich für euch getestet habe.
Allerlei Fächer für alle wichtigen Dinge
Die 32 im Namen steht für die Literanzahl des Hotaka, der somit genau richtig ist für eine längere Alpentour. Er ist groß genug, sodass man all seine Utensilien locker unterbringt. Für Werkzeug hat er beispielsweise ein paar extra designte Fächer, in denen man leicht sein Mini-Tool und Pumpe sowie den Schlauch verstauen kann. Natürlich gibt´s, wie bei den meisten Rucksäcken auch, ein integriertes Regencape, das schnell über den Hotaka gezogen ist. Auch den Helm bringt man im großen Helmfach auf der Außenseite locker unter. Selbst an ein Kamerafach im Hüftgurt haben die Japaner gedacht und natürlich kann man auch seine Trinkblase in einem Fach am Rücken unterbringen. Selbst eine Rückenverstellung zur Anpassung an die individuelle Größe ist vorhanden. Noch dazu sieht er in seinem krachigen grün toll aus, was aber über ein paar wichtige Dinge hinwegtäuscht.
Der Shimano Designer war wohl nie mit dem Rucksack unterwegs, oder er muss einfach nicht atmen…
Nach allen positiven Dingen, die einem beim Einräumen des Rucksacks aufgefallen sind, kommt rasch die Ernüchterung, wenn man sich auf eine Tour begibt.
Das schlechte Rückenteil, durch das man schnell ins Schwitzen gerät und das einem das Gefühl gibt, ein Netz Bälle auf dem Rücken zu tragen, ist noch nicht einmal das Schlimmste an dem Rucksack. Absolut unmöglich ist das von Shimano so schön getaufte Rider Fit X Harness System. Es soll im Rücken und an den Schultern mehr Bewegungsfreiheit bringen, in dem quasi beide Schultergurte direkt aneinander zusammengeklippst werden und somit auf der Brust ein X bilden. Die Idee ist grundsätzlich gut, allerdings kann man nicht mehr durchatmen. Man wird dermaßen eingeengt, dass man sich nach 400 Höhenmetern extrem ausgepumpt fühlt und man am liebsten die Tour abbrechen möchte. Von den Druckstellen am Brustkorb rede ich gar nicht erst. Jedenfalls kann man mit diesem System nicht wie versprochen mehr Leistung abrufen, sondern der Hotaka entzieht einem quasi jegliche Lebensenergie. Bei unsere Dolomitenrunde habe ich den Rucksack getestet und bin ab dem zweiten Tag mit offenen Schultergurten gefahren, was zwar ein unstabiles Tragegefühl gibt aber zumindest ein Atmen zulässt.
Fazit: Kurz und knapp: Absolut nicht empfehlenswert trotz günstigem Preis.