Ein Nachruf an einen Trail

Jetzt ist es also amtlich, wieder einmal wurde uns Mountainbikern ein Trail weggenommen. Die Stadt Regensburg hat die inzwischen doch recht bekannten „Trails auf der Marienhöhe“ geschlossen und soweit wir gehört haben auch abgerissen (Hier ein Bericht aus der Mittelbayerischen Zeitung). Das ist sehr schade für die ganze Freeride- und Dh-Gemeinde in Regensburg, die inzwischen doch sehr zahlreich ist. Aber wir Biker haben anscheinend einfach keine Lobby. Wanderer und Kletterer sind im Wald willkommen, da werden Hochseilgärten aus dem Boden gestampft, Waldwipfelwege angelegt, nur um möglichst viele Menschen in den Wald zu bekommen. Doch wenn sich ein paar Mountainbiker im Wald versammeln, aus Ästen und Erde ein paar Hügel bauen, dann gibt es gleich Anwohneraufstände, die Stadt wird eingeschalten und es werden uns Stöcke und Steine in die Wege gelegt. 
 
Es heißt dann wieder: „nach dem bayerischen Naturschutzgesetz, müssen Radfahrer auf befestigten Wegen die größer als 2 Meter sind fahren, bzw. ‚dürfen‘ dort fahren.“ Keiner macht sich allerdings Gedanken über das eigentliche Problem, etwa dass es für Mountainbiker gar nicht so schön ist, sich auf sechs-spurigen Waldautobahnen zu bewegen. Was Wanderer im Übrigen auch nicht als schön ansehen. Sie gehen auch lieber auf kleinen Pfaden wandern, wo man noch ein Naturerlebnis erfahren kann. Uns Bikern ist das allerdings nicht vergönnt – weil wir angeblich den gesamten Wald zerstören, komisch dass uns in diesem Moment wieder das Bild einfällt, welches wir erst letzte Woche wieder gesehen haben: Ein Harvester-Holzernter hat alle 20 Meter Stichstraßen in den Wald geschnitten und in der Erde mit seinen Walzen tiefe Furchen hinterlassen. Klar, das sind alles Wirtschaftwälder, wir benötigen auch das Holz, das steht außer Frage, doch warum wird hier mit zweierlei Maß gemessen? 
 
Wir müssen endlich zu einer Einigung kommen, bei der alle, die in Ihrer Freizeit ein Naturerlebnis erfahren wollen, dieses auch bekommen. Oder sollen wir die Jugendlichen doch lieber wieder in Bushaltestellen mit einem Träger Bier belustigen? Aufwachen sagen wir da! Mountainbiken ist groß im Kommen, wir werden also immer mehr statt weniger, das Problem, dass für Biker der Wald nur eingeschränkt nutzbar ist, wird damit größer! 
 
 
Was für uns auch noch sehr unverständlich ist, dass Mountainbiker einfach grundsätzlich verhasst sind. Man wird im Wald von Wanderen angekeift, obwohl man sogar vom Rad abgestiegen ist um sie vorbei zu lassen. Alle Biker die wir kennen sind keine Rowdies, so wie sie oft in den Medien dargestellt werden. Da wird auch schon mal der Weg für andere im Wald frei gemacht. Wer sind hier also die offenen Menschen? Langfristig sollte es doch möglich sein, ein Miteinander, statt ein Gegeneinander zu erreichen. Mit letzterem ist nämlich keinem geholfen. Es ist wichtig, eine gegenseitige Akzeptanz aufzubauen! 
 
Wir schlagen vor, Leute mit zu den Entscheidungträgern zu nehmen, die etwas verstehen vom Sport um sinnvolle Lösungen auszuhandeln! Die Deutsche Initiative Mountain Bike e.V. (DIMB) versucht das ja bereits seit Jahren.
 
 
Unsere Vorschläge:
 
– Mehr Rechte für Mountainbiker
 
– Gegenseitige Akzeptanz
 
– Einzelne Wege für Biker anlegen, durch Beschilderungen kennzeichnen und somit für 
  Wanderer erkenntlich machen, an Plätzen wo es niemanden stört
 

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