In einem Fahrradladen in Berlin habe ich es das erste Mal gesehen und seitdem hat mich das Thema Cyclocross interessiert. Zum Glück wurde mir dann das Cube Cross Race SL von NO LIMIT Parsberg für ein paar Testfahrten zu Verfügung gestellt. Ich war am Anfang etwas kritisch ob sich sowas gut fahren lässt. Eigentlich bin ich die Rennradgeometrie ja vom Rennradtraining her gewohnt, aber damit ins Gelände zu fahren konnte ich mir nicht vorstellen. Aber wie man auch E-Bikes gegenüber offen sein sollte wollte ich mir erst eine Meinung bilden wenn ich es gefahren bin.
Cube Cross Race SLErster Eindruck des Cube Cross Race SL:
Ich habe das Rad in die Hand genommen und bin erschrocken. Man meint, dass man ein Rennrad in der Hand hat und stellt sich auf das Gewicht ein, aber es ist deutlich schwerer. Klar, sollte es auch sein, da es ja auch mehr aushalten muss. 9,9 kg sind im Vergleich zu einem Mountainbike immer noch leicht, aber wenn man 6,x kg erwartet erschrickt man trotzdem.
Die Farbe fand ich von Anfang an wirklich cool. Das Grau mit dem Orange harmoniert wirklich gut. Es ist nicht zu extrem, aber ist trotzdem mal was Anderes.
Wie fährt es sich?
Wenn man aufsteigt und losfährt, fällt einem zuerst einmal auf, dass das Rad sehr steif und stabil gebaut ist. Die Sitzposition ist der auf dem Rennrad sehr ähnlich, nur etwas aufrechter. Man sitzt also sehr angenehm. Die Reifen haben ein paar Stollen mehr als die auf meinem Rennrad, nach Gelände sieht es aber trotzdem noch nicht aus. Mir ist schnell aufgefallen, dass man nicht mehr nachdenken muss wo man fährt. Schotter, Steine, usw. interessieren nicht mehr. Man fährt einfach drüber. Das macht einen Crosser zu einem super Trainingsrad für die Übergangszeit wenn die Straßen noch nicht sauber sind. Hier fühlen sich vor allem Rennradfahrer wohl. Als Mountainbiker erkennt man hier noch nicht wirklich den Sinn, da man mit seinem Mountainbike ja auch alles fahren kann.
Nach einigen Forststraßen und leichtem Gelände wollte ich dann doch mal das Cube Cross Race SL auf meinen Hometrails testen. Somit bin ich von der Forststraße auf die Trails abgebogen. Die fehlende Federung merkt man sofort, was sich aber mit guter Fahrtechnik erstaunlich gut ausgleichen lässt. Man kann nicht mehr über alles drüberrollen wie mit den 160mm Enduros heutzutage. Das hilft definitiv der Entwicklung der Fahrtechnik. Mit dem Mountainbike ist man gewohnt über die Trails zu surfen, kleine Anliegen mitzunehmen und jede kleine Erhebung als Sprung zu nehmen. Das ist mit dem Crosser erstmal vorbei. Man muss deutlich mehr arbeiten und hat, wenn man es direkt mit dem MTB vergleicht, erstmal weniger Spaß auf technischen Trails bergab.
Bergauf bin ich ehrlich gesagt nicht so überzeugt gewesen. Die Übersetzung ist an steilen Stücken echt nicht ohne und durch die Kombination aus Sitzposition und fehlender Federung ist der Grip an steinigen steilen Anstiegen nicht sehr gut. Das zeigt wieder, dass ein Crosser nicht fürs grobere, technische Gelände, sondern zum Kilometer sammeln auf jeglichen Untergründen gemacht ist.
Trotzdem macht das Fahren mit dem Crosser schon Spaß. Man darf es nicht mit einem Mountaibike vergleichen. Ich würde mir auf jeden Fall eines anschaffen, aber nur mit dem Hintergedanken es als Trainingsgerät für die Übergangszeit zu verwenden. Ein Mountainbike kann und wird es nicht ersetzen.
Für wen ist dann ein Crosser sinnvoll?
Das ist eine gute Frage. Ich würde sagen, dass sich vor allem fitnessorientierte Mountainbiker, die im Herbst, Winter und Frühjahr ihre Trainingskilometer zusammenbekommen müssen oder wollen, mit einem Crosser glücklich werden können. Man fährt selten 70-120km lange Trainingstouren mit dem Mountainbike. Hier macht der Crosser Sinn. Es ist völlig egal auf welchem Untergrund man fährt oder wie die Straßenbeschaffenheit ist. Man kann vor allem auch auf den breiten und mit dem Mountainbike langweiligen Forsttraßen fahren. Dadurch hat man den Wald um sich aber gleichzeitig ein sehr effizientes Training.
(Quelle: Cube Cross Race SL)
Rahmen
Voll auf Leistung getrimmt präsentiert sich der doppelt konifizierte Superlite Advanced 6061 Aluminium-Rahmen des Cross Race SL. Durch das aufwendige Advanced Mechanical Forming Verfahren, das konische Steuerrohr und die kaltgeschmiedeten 3D Ausfallenden ist der Rahmen extrem verwindungssteif. Damit der Komfort trotzdem nicht zu kurz kommt, haben wir eine Sattelstütze mit 27.2mm Durchmesser und die auf den Einsatz mit Scheibenbremsen konstruierte Carbongabel mit einem konischen Schaft aus Aluminium spezifiziert. Mit der Ready For Race Geometrie erhält das Cross Race SL genau die sportlich-ausgewogene Sitzposition und das wendige und dennoch sichere Handling, die einen perfekten Crosser ausmachen. Natürlich mit innenverlegten Zügen.
Ausstattung
Die Ausstattungshighlights hier sind zweifelsohne die komplette Ultegra Antriebsgruppe mit 2×11 Schaltvarianten und perfekter Schaltpräzision von Shimano. Die Systemlaufräder Aksium Disc von Mavic sind nicht nur schick und schnell, sie trotzen auch den harten Anforderungen bei diesem Sport. Für punktgenaue Bremsungen vor der Laufpassage oder der Schikane sorgt Shimano’s nagelneues, hydraulisches Scheibenbremssystem BR-RS785 mit 160mm Rotoren vorne und hinten. Ebenfalls neu sind die dazugehörigen, griffigen X-One Cross Reifen von Schwalbe.
Das Cube Cross Race SL ist das Topmodell. Daneben gibt es noch folgende Modelle:
Ein Gedanke zu „Cube Cross Race SL im Test“
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