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Spätestens beim nächsten Schneefall erwacht es wieder, das Kind im Manne oder in der Frau! Wintersportler lieben das eisige Nass, es aktiviert ihre Glückshormone und treibt sie zu ungeahnten Leistungen. Nicht nur Skifahren, Snowboarding und Cycling sind angesagt, auch andere Sportarten erwärmen unser Herz bei Minusgraden.
Skispringen: der ultimative Adrenalin-Kick
Wer einmal auf eine Profi-Skischanze steigt, um einen Blick hinabzuwerfen, ohne selbst aktiver Springer zu sein, wird wahrscheinlich vor Ehrfurcht erstarren: Wer wagt es, hier hinabzusausen? Im Skispringen geht es allerdings nur ganz am Rande um den dafür nötigen Mut, denn dieser wird als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt. Die Sportler müssen nicht nur weit springen, sondern auch so ästhetisch wie möglich, da bleibt kein Raum für Höhenangst oder zittrige Knie. Erste Hinweise auf diese Sportart stammen aus dem Jahr 1796, als ein holländischer Seefahrer von befremdlichen winterlichen Sprungübungen norwegischer Soldaten berichtete. Die Herausforderung, mit Highspeed über eine wie auch immer geartete Schanze herabzuschießen, um anschließend in den Genuss des freien Fluges zu kommen, reizt heute Menschen auf der ganzen Welt, doch die schneereichen Nationen haben in den Top-Wertungen zumeist die Nase vorn. Aktuell läuft wieder der Weltcup mit seinen etwa 30 verschiedenen Veranstaltungen in insgesamt 9 Ländern. Wer es selbst einmal ausprobieren möchte, wendet sich am besten an eine renommierte Skisprungschule, die sämtliche erforderlichen Techniken von der Pike auf vermittelt.
Eishockey: Action on Ice
Das flotte Mannschaftsspiel rund um den flachen Eishockeypuck hat sich in Mitteleuropa noch längst nicht so stark etabliert wie etwa in Nordamerika oder im hohen Norden unseres Kontinents. Doch vereinzelte Schlaglichter fallen auch hierzulande immer wieder auf die wie Krieger zum Kampf gerüsteten Mannen, die erstaunlich wendig über das Eis flitzen und dabei mit ihren Gegnern nicht immer sanft umgehen. Entstanden ist diese Sportart bekanntlich in Kanada, gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelang die Übersiedlung über den Atlantik.
In spannenden Playoffs kämpfen die einzelnen Teams um die Meisterschaft ihrer jeweiligen Liga, vielerorts laufen zu diesem Anlass die Fernsehgeräte und Live Streams heiß. Bis zur Erfindung des Kunsteises galt es als reichlich teuer, eine Eishockeyanlage mittels Kältemaschine zu betreiben, doch auch heute besitzt noch längst nicht jede Stadt in Deutschland eine solche Event-Arena. Sportfans, die bislang noch nicht viel von diesem Teamsport mitbekommen haben, aber gern mal hereinschnuppern möchte, sollten sich ab dem 1. März den Playoffs der DEL (Deutsche Eishockey Liga) widmen: Dann glühen nicht nur die Empfangsgeräte, sondern auch die Atmosphäre in den Stadien. Der Titelverteidiger EHC Red Bull München gilt laut führenden Buchmachern auch in diesem Jahr wieder als Favorit, die Vergangenheit zeigte uns aber oft genug, dass in den Playoffs eine Menge passieren kann. Spannung pur ist hier angesagt!
Skilanglauf
Schussfahrten ins Tal haben es ganz gewiss in sich, aber auch das flüssige Gleiten in der vorgefertigten Loipe lässt das Wintersportlerherz automatisch höherschlagen. Dabei muss es gar nicht immer wettbewerbsmäßig zugehen, denn auch die langsame Fahrt durch eine herrliche Landschaft bringt Freude zur Genüge – und noch dazu angenehme Entspannung. Die Wurzeln dieser Sportart reichen weit, weit zurück, wahrscheinlich bis in die früheste Menschheitsgeschichte. Denn die Jäger der Urzeit benötigten in verschneiten Landschaften ein Hilfsmittel, um wirklich vorwärtszukommen. Darum erfanden sie Gleitbretter, die sie zügig an das Wild heranbrachten und so wahrscheinlich unsere Vorfahren vor dem Verhungern retteten. Erste Wettkämpfe fanden um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Norwegen statt, später fasste der Skilanglauf auch in weiteren schneereichen Gebieten Europas hervorragend Fuß. Doch in Kanada und den USA fristet diese Disziplin im Vergleich zum europäischen Hype eher ein Schattendasein; die Amis haben schließlich ihr Eishockey! Die Wettkämpfe rund um den Skilanglauf-Weltcup ziehen sich jedes Jahr vom Oktober bis weit in den März, aktuell gibt es also noch einige spannende Rennen zu sehen. Bis dahin lohnt es sich ganz gewiss, zuzuschalten!
Der Wintersport, das ist etwas, worauf wir uns den ganzen Sommer über freuen dürfen, fast wie die Kinder auf Weihnachten. Eigentlich ist es also gar nicht so schlecht, dass in der warmen Jahreshälfte normalerweise kein Schnee fällt und die Ganzjahres-Skigebiete für den Durchschnittssportler nicht eben im Handumdrehen zu erreichen sind. So steigert sich die Vorfreude über Monate hinweg, bis sie sich schließlich entladen darf!