Eins vorweg, ja!
Auf der Suche nach einem abfahrtsorientierten, aber leichten Tourenski, stieß ich nach den üblichen Verdächtigen von Völkl und Dynafit auf den Armada Kufo 103. Er schien mir mit seinen 1760 Gramm (bei 186cm) und den 103mm unter der Bindung wie gemacht für das Freetouring. Außerdem versprach er mit dem postive Camber, also der Vorspannung unter der Bindung und dem Nose-Rocker einerseits eine gewisse Stabilität bei harten Verhältnissen und andererseits leichtes Aufschwimmen im tiefen Pulverschnee, dank der gerockten Schaufel. Da mir die 2016er Holzoptik nicht so zugesagt hat, wählte ich das Vorjahresmodell, das sich nur durch 50 Gramm Mehrgewicht wegen eines minimal anderen Kerns vom aktuellen unterscheidet. Außerdem konnte ich den Ski dadurch für sehr günstige 399 Euro erwerben.
Mit großen Erwartungen bin ich also in die neue Skitourensaison gestartet und war gespannt ob der Ski bei unserem Skiride durch die Stubaier Alpen diese auch halten kann. Ich habe mich übrigens gegen eine Pinbindung, die mir noch nicht endgültig ausgereift erscheinen (z.b. Auslösesicherheit => ein Freund riß sich deswegen die Achillessehne und beispielweise die teils langwierige Einstiegsprozedur) und für eine herkömmliche Fritschi Freeride Pro entschieden, die auch nur etwa 600 Gramm mehr auf die Waage, mir aber viel mehr Sicherheit bringt.
Im Aufstieg merkt man dem Ski an, dass er zu den leichtesten Skiern mit einer 100er Mittelbreite gehört. Mit dem Kufo, heißt übrigens „Keep up or fuck off“, kann man somit auch problemlos über 1000 HM runterreißen. Selbst in eisigen Steilhängen, bei denen man beim hangqueren die Kanten ins Eis hauen muss, ist er steif genug und verwindet sich nur wenig, womit man genug Druck aufs Fell bekommt, um solche Stellen zu meistern. Positiv hinzu kommt hier auch noch die Möglichkeit direkt bei Armada ein Fell zu kaufen, welches für den Kufo entwickelt wurde. Fellzuschneiden und solche Dinge entfallen somit. Das Fell klemmt übrigens super, klebt wie die Sau und ist mit seiner Mischung aus Mohair und Kunststoff einfach ideal gebaut.
In der Abfahrt spielt der Ski aber nun seine wirklichen Stärken aus. Sobald sich 20cm und mehr Pulverschnee angehäuft haben, schwimmt der Ski mit seinen 133mm an der gerockten Schaufel wunderbar auf und lässt sich durch den langen Rocker super leicht drehen. Hier hat JP Auclair, der ehemalige Proskier (wir werden ihn nicht vergessen) und Mitbegründer von Armada bei der Mitentwicklung wirklich ganze Arbeit geleistet. Der Kufo macht wirklich dermaßen Spaß, dass man sich einen Lift für weitere Abfahrten wünscht. Mit ihm sind kurze Schwünge genauso wenig ein Problem, wie bei full speed nur drei Schwünge in den Hang zu ziehen. Selbst wenn die Verhältnisse etwas härter werden oder man mal einen Tag im Skigebiet unterwegs ist, kann man dank der Vorspannung uner der Bindung richtig angasen. Er ist steif genug auch bei eisigen Verhältnissen noch gut fahrbar zu sein. Einzig bei extrem vereisten Harschabfahrten merkt man dann doch, dass der Ski sehr leicht ist und dann etwas zur Verwindung neigt. Allerdings kann man hiervon bei den anderen guten Eigenschaften wirklich davon absehen. Was mir allerdings aufgefallen ist und ich so noch nie erlebt habe, der Ski und nicht das Fell (!) hat bei einer Abfahrt zu stollen begonnen, sprich es sind einfach 20cm Schnee unten angefroren und ich konnte nicht weiterfahren bis ich das Eis wieder entfernt habe. Das ist auch nicht nur einmal passiert. Vielleicht lag es an den Bedingungen an diesem Tag oder doch an dem speziellen Wachs? Ich weiß es leider nicht.
Jedenfalls ein absolut zu empfehlender Ski für alle die, die einen richtig breiten Ski zum Touren gehen haben wollen, der für alle Bedingungen gebaut und dabei noch ziemlich leicht ist.
Ein Gedanke zu „Armada Kufo 103 – der ideale Freetourer?“
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