Vor kurzem diskutierte ich mit einem Bekannten über die leidige Biker-Wandererthematik und brachte ärgerlich zum Ausdruck, dass ich die ganze Diskussion ja sowieso nicht verstehen könne. In 19 Jahren, in denen ich inzwischen mit dem Mountainbike unterwegs bin, habe ich noch nie einen Disput mit einem Wanderer erlebt. Diskussionen, wie die mit meinem Bekannten häufen sich in letzter Zeit und zeigen, dass uns dieses Thema am Herzen liegt und wir einfach gerecht behandelt werden wollen. Seit kurzem kann ich allerdings doch etwas zu diesem Thema aus eigener Erfahrung sagen.
Ich fuhr an einem Samstag Nachmittag meine Hausrunde, wo ein kleiner Trail von einem Hügel bei Regensburg herunterführt (Winzerer Höhen Richtung Adlersberg – für die Ortskundigen unter euch). Dieser Trail ist weder schwer, noch besonders steil und auch breit genug, dass sich Wanderer und Biker gefahrlos begegnen können. Die Regenburger werden mir sicher zustimmen. Jedenfalls testete ich gerade eine neue Actioncam und fuhr den Trail in gewohnt flotten Tempo hinunter bis ich auf einen Wanderer stieß. Natürlich bremste ich wie gewohnt stark ab, um niemanden zu erschrecken. Schon immer fahre ich langsam an Wanderern vorbei, da man einfach merkt, dass sie nicht einschätzen können, dass man auf einem Mountainbike auch bei höherem Tempo noch Kontrolle haben kann. Jedenfalls rief ich ein kurzes ‚Entschuldigung‘ nach dem Abbremsen auf Schrittgeschwindigkeit um auf mich aufmerksam zu machen, sodaß mich der etwas ältere Herr, wie gewohnt vorbei lassen würde. Doch diesmal machte der Mann noch einen Schritt in die Mitte des Weges und versperrte partout den Trail. Da aber auf diesem Trail auch neben dem Weg Platz genug zum vorbeirollen ist, wich ich durch das Laub aus und rollte langsam an ihm vorbei, wo mir bereits ein ‚Alles macht ihr kaputt‘ entgegen kam.
Völlig perplex lies ich mich leider auf eine ziemlich aussichtslose und wenig objektive Diskussion mit dem Herren ein, da ich absolut nicht mit so einer Situation gerechnet hatte und dadurch völlig verärgert war. All das gibt´s nachfolgend als Video.
Ich will keinem die Diskussion vorenthalten, da es ein schlechtes Beispiel vom Miteinander im Wald ist. Sicherlich fand ich es unmöglich wie der Mann mir ohne Grund solche Dinge an den Kopf warf, allerdings war meine Reaktion auch die Falsche. Andere Biker sollten daraus lernen, denn wie man an diesem Beispiel wieder sehen kann, erzeugt Druck eben Gegendruck. Leider war ich so überrascht, dass ich mich zu einer solchen Diskussion hinreißen lies. Im Nachhinein hätte ich dem Herren gerne angeboten, dass man sich einmal in Ruhe in einem Biergarten trifft und einfach mal konstruktiv über die Sache diskutiert. So wäre es optimal gewesen. Für alle anderen, denen das zu aufwändig oder nicht angebracht erscheint, fände ich es sinnvoll sich auf solche Situationen mit einem netten Satz vorzubereiten, oder besser noch, vielleicht einfach nett grüßend weiter zu radeln. Denn wie man auch in meinem Beispiel wieder sieht, in dieser Kürze der Zeit fallen einem eh nie die richtigen Argumente ein 😉
Lasst es euch eine Lehre sein!
Witzigerweise sieht übrigens genau der Trail heute so aus: