Die immer lauernde Gefahr für Tourengeher und Freerider! Seid lieber vorbereitet

Vom Gipfel aus geht es durch ein paar Steinfelder auf die letzten Reste eines Gletschers in die nördliche Rinne des hinteren Daunkopfes. Hier finden wir feinsten Pulverschnee und schöne Hänge mit moderater 25-30 grädiger Neigung. Schwung um Schwung vernichten wir genussvoll die ersten 500 HM, ehe wir nach einem Linksknick auf der linken Seite einen Hang queren, der uns eine unberührte nördliche Tiefschneebowl bringt. Genau so stellt man sich doch seine Skitour oder seinen Freeride-Tag vor!

Auch hier ist der Hang nur etwa 30 Grad steil, bei einer Lawinengefahrenstufe 2 also leicht machbar. Dachten wir. Als wir alle am Ende dieser Schüssel angekommen waren und über die wunderbaren Hänge philosophierten, passierte es. Der gesamte Hang, den wir wenige Minuten vorher gequert hatten, brach. Ein riesiges Schneebrett mit einer teilweise 3m hohen Anrisskante und einer Breite von etwa 300m ging etwa 150m über unserer Querungsspur ab. Einfach so, nicht während wir querten, sondern 2-3 Minuten danach. Das Einzugsgebiet dieses Hanges, der anscheinend eine gespannte Schneedecke fast bis zum Gipfel aufwies, war von unserer Einfahrtsposition nicht wirklich einzusehen. Auch zwei uns folgende Bergführer, die der Lawine nur durch großes Glück ausweichen konnten, wussten nicht so recht warum das passiert war. Selbst der Lawinenwarndienst Tirol, den wir nach unserer Tour kontaktiert hatten, schrieb uns in seiner Antwort nur: ‚interessant‘ (Link: lawine.at).  Verschüttet wurde glücklicherweise keiner.

Die sehr große Lawine, die kurz nach unserer Durchfahrt abgegangen war

Die sehr große Lawine, die kurz nach unserer Durchfahrt abgegangen war

Die Gefahr in eine Lawine zu kommen ist bei solchen Ausflügen ins ungesicherte Skigelände immer gegeben. Trotz dem, dass wir uns gut abgesichert hatten, es war schließlich nur Lawinenwarnstufe 1, respektive 2 ab 2700m haben wir ein riesiges Schneebrett ausgelöst. Nur durch unglaubliches Glück stand von uns keiner mehr im Hang. Wäre das der Fall gewesen wäre es um Leben und Tod gegangen, schließlich sammelte sich in der Schüssel unterhalb des Hanges der Schnee bestimmt 5-8m hoch.

Daher seit immer achtsam auch wenn die Lawinenlage Sicherheit imliziert!