Freeride Trail Transalp Tirol- Part 6

“ Guten Morgen, aufstehen ihr Schnarchnasen “ schallte es früh morgens durchs Zimmer, wir hatten einen langen Anstieg vor uns. Auf dieser letzten Etappe der Transalp Tirol mußten wir noch über das Eisjöchl- warum das so heißt, mußten wir am eigenen Leib erfahren!


Wir fuhren uns das Tal hinter warm und nach der Lazinser Alm beginnt der Anstieg Richtung Eisjöchl. Achim Zahn schreibt hierzu in seinem Alpencross-Buch Ostalpen: „Es gibt Berggringos, die vor den vielen Augen der Wandersleute an der Lazinser Alm  auf der Militärstraße anfahren, als gehe es um das Bergtrikot. An der ersten Wasserablaufrinne werden sie aus dem Sattel bugsiert. Ein neuer Versuch scheitert ganze 10 Meter weiter an der nächsten hochgestellten Steinplatte. Dann rutscht das Hinterrad in einer Serpentine durch. “ Später schreibt er: “ Da fährt niemand hoch. 100 Hm weiter oben eine neuerliche Anfahrt. In einer ausgewaschenen Felsfurche verklemmt sich das Vorderrad. Einige Gringos fliegen über den Lenker. Andere verläßt langsam die Kraft. Auch die Luft wird dünner. Nach 2 Stunden erreichen die Trikotträger mit hochrotem Kopf und völlig ausgepumpt das Schutzhaus.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
 
Mit unseren schweren Freeridern war ans Fahren ja eh nicht zu denken, so kamen wir erschöpft, aber ohne hochrotem Kopf (was aber auch an der Temperatur von 5 Grad über Null lag) an der Stettiner Hütte auf  2879 m an.
Es hatte ununterbrochen genieselt und oben lag noch etwas Schnee- so versuchten wir uns für die Abfahrt in der Hütte zu wärmen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 




Nach einem deftigen Speckknödel in Melonengröße (ungelogen), gings zum Eisjöchl rüber. Wir hätten es im Nebel beinahe nicht gefunden, doch schließlich fanden wir es und in der Kälte trödelten wir nicht lange und ließen staunende Wanderer hinter uns.
Anfangs sehr steil und nass, später flowig auf breitem Wanderpfad abwärts.
 
 
Übrigens müssen die Bremsklötze hierbei 2290 Höhenmeter Abfahrt einbremsen- ein schier nicht enden wollender Rausch der Geschwindigkeit.
 
 
Schlussendlich passierten wir mehrere Almen, immer weiter im Pfossental abwärts. Auf der Strasse raus ins Schnalstal und am Schluß ins Vinschgau. Nach 2 Platten und die dadurch entstandenen Verzögerungen verzichteten wir auf den Waalweg zu Schloß Juval und fuhren direkt ab nach Meran. Dort wartete der Zug zum Nachhausefahren  auf uns.
Eine tolle Tour fand hier seinen Abschluß, sie war hart, hat uns aber allen sehr gefallen. Wir können sie nur jedem, der schwierige Trails und anstrengende Schiebestrecken mag, ans Herz legen. Wir schworen uns, so etwas zu wiederholen! Solche Erlebnisse sind einfach unvergesslich.
 
 
 

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