Eine der schwierigsten, aber wohl auch eine der schönsten Abfahrten schlängelt sich am Gardasee vom Monte Altissimo hinunter nach Torbole. Mit Stellen zwischen S1 und S4 gehört dieser Trail wirklich zum schwierigsten was man am Gardasee fahren kann. Und wir haben ihn wieder mal unter die Räder genommen, als wir im Frühjahr am Gardasee waren – er ist für uns einfach nicht wegzudenken.
Man kann den Sentiero 601 aus einigen Richtungen in Angriff nehmen. Entweder man tritt die steile Teerauffahrt direkt von Torbole bis hinauf zum Einstieg oder man lässt sich auf eben dieser Straße shutteln. Eine weitere Möglichkeit ist die Gondel in Malcesine zu nehmen, die restlichen Höhenmeter auf den Monte Altissimo selbst hinauftreten und den 601er von ganz oben in Angriff nehmen! Sehr zu empfehlen, da schon allein die Sicht von einem der höchsten Gipfel am Gardasee atemberaubend ist. Für uns stand das leider außer Frage, da Anfang Mai dort oben noch soviel Schnee lag, dass an durchkommen kaum zu denken war. Also sind wir mit unserem eigenen Shuttle bis auf etwa 1850 HM hinaufgefahren und haben ihn ab da in Angriff genommen. Das funktioniert mit dem Auto recht gut, da der Weg quasi ständig den Direktweg zwischen den Serpentinen der Fahrstraße nimmt – zumindest im oberen Teil.
Der noch recht zahme Sentiero 601 |
Oben angekommen, bauen wir schleundigst unsere Bikes zusammen um bei schönstem Wetter möglichst schnell in de Trail zu starten. Die ersten Meter sind zum Einfahren immer recht angenehm, da der Trail noch relativ zahm ist und es eher einem Waldweg mit groben Schotter entspricht. Doch das ändert sich relativ schnell. Immer wieder treffen wir nach kurzen Passagen auf die Asphaltstraße und müssen diese überqueren. Leider wurden hier Holzabsperrungen vor jeder Straßenquerung eingebaut, sodaß man dort recht langsam durchzirkeln muss – allerdings sind hier wohl wirklich zu viele Unfälle passiert – vor ein paar Jahren gabs das noch nicht. Hundert Höhenmeter haben wir schon hinter uns und ich kann es fast nicht fassen, dass wir noch etwa 1700 HM vor uns haben, die uns noch einiges an Kraft kosten werden. Der Trail führt nun etwas weiter weg von der Straße, ist aber sehr gut ausgeschildert. Jetzt merkt man schon, dass man hier auf einem richtig bösen Trail unterwegs ist, da die Brocken immer größer
werden. Noch dazu kommt hier das nasse Laub, das nach dem Winter noch nicht heraus-
…schon wird´s grober… |
gefahren wurde. Eine wirklich sehr rutschige Angelegenheit. Aber jetzt geht es schon schneller voran, wir sind inzwischen eingefahren. Gerade richtig um den Mittelteil des Trails unter die Räder zu nehmen, denn dieser ist zwar mit losem Schotter und riesig großen Felsbrocken nicht einfach, allerdings kann man ihn wirklich hinunterschießen, wenn man die richtige Linienwahl zustande bringt – aber je länger man auf dem 601er unterwegs ist, desto mehr gewöhnt man sich daran und weiß was noch fahrbar ist und was nicht.
Als Tipp empfehle ich allerdings schon stabilere Reifen, denn mit Pech fährt man sich auch trotz Muddy Marys schnell einen Platten.
der Mittelteil, grob aber gut zum Heizen |
Hier ist eine enorm gute Linienwahl das allerwichtigste |
Waren wir anfangs noch auf S1 Niveau unterwegs, sind wir inzwischen schon bei S2 und teilweise S3-Stellen unterwegs. Auf knapp über 1000MüNN gibt´s dann einen zwei Meter hohen Sprung, der flach auf die Straße hinausführt – den wohl die wenigsten noch fahren werden. Wir haben ihn dann hinter uns gelassen ohne ihn zu fahren, die Anfahrt war einfach unglaublich nass und was das auf Kalkfelsen bedeutet brauch ich wohl keinem beschreiben.
Nun kommen wir langsam zum unteren Teil, dem schwierigsten, denn je näher wir dem Lago kommen, desto steiler wird der Trail.
Wir kommen nun an einer Kapelle vorbei an dessen Mauer man schön in den Weg droppen kann. Danach kommt meiner Meinung nach der schönste Teil des Sentiero 601. Der Trail ist wieder etwas sanfter, das werden zumindest diejenigen sagen, die Gabeln über 160mm Federweg besitzen dürfen.
Wir kommen nun an einer Kapelle vorbei an dessen Mauer man schön in den Weg droppen kann. Danach kommt meiner Meinung nach der schönste Teil des Sentiero 601. Der Trail ist wieder etwas sanfter, das werden zumindest diejenigen sagen, die Gabeln über 160mm Federweg besitzen dürfen.
Der Rest wird mehr als nur durchgeschüttelt. Er ist auch nicht mehr so steil und deswegen kann man hier mit Fullspeed hinunterpreschen, immer die kleinen Stufen als Absprungrampen nehmend. Doch in diesem Speedrausch muss man aufpassen, denn mitten im Laubwald zweigt der 601er ohne gute Ausschilderung nach links ab. Fährt man geradeaus weiter folgt man dem Sentiero della Pace und kommt in Nago heraus. Im Übrigen auch eine Variante, die zu empfehlen ist, denn der Trail geht mit leichter Neigung und unzähligen kleinen Felsstufen bergab, die man wunderbar springen kann – in jedem Fall die flowigere Variante. Wer es sich allerdings dreckig geben will, der biegt eben in diesem Laubwald links ab und ist nun angehalten die Augen offen zu halten. Denn nun geht es mit dem berüchtigten Felsplatten los, die immer wieder schräg durch den Trail ziehen. Bei uns sind diese zusätzlich noch leicht feucht und daher wird es zur anstrengenden DH-Partie. Man bewegt sich nun zwischen Felsstufen, die von niedrig bis zu knapp einem Meter Höhe reichen.
Und all das um wieder auf die schrägen Felsplatten zu droppen, die sich nun eigentlich durchgehend über den Weg ziehen.
die schrägen Felsplatten – hier an einer leichteren Stelle |
Nicht zu vergessen, dass der Trail an sich sehr steil nach unten geht. Man ist nun immer über S3 Niveau unterwegs – teilweise auch auf S4 Level – wobei das natürlich immer Auslegungssache ist.
An schnelles Fahren ist hier also nicht mehr zu denken – es ist eher eine Trial Technik gefragt. Allerdings lockert der Weg zwischendurch immer wieder kurz auf und man kann wieder zügiger fahren. Aber Kraft kostet das in jedem Fall, denn zusätzlich zu dem Weg hat man eigentlich immer die Nachmittagssonne im Gesicht. Leider haben wir es verpasst im ganz schweren Gelände Bilder zu machen, waren wohl zu sehr mit uns beschäftigt.
An schnelles Fahren ist hier also nicht mehr zu denken – es ist eher eine Trial Technik gefragt. Allerdings lockert der Weg zwischendurch immer wieder kurz auf und man kann wieder zügiger fahren. Aber Kraft kostet das in jedem Fall, denn zusätzlich zu dem Weg hat man eigentlich immer die Nachmittagssonne im Gesicht. Leider haben wir es verpasst im ganz schweren Gelände Bilder zu machen, waren wohl zu sehr mit uns beschäftigt.
Belohnt wird man gegen Ende des Trails immer wieder mit der fantastischen Aussicht auf den Gardasee. Die letzten paar hundert Meter des 601er sind dann wieder etwas schöner zu fahren, was uns nach 1800 HM auch ganz recht ist. Ausgelaugt spuckt uns der Trail in Torbole aus – aber gelohnt hat er sich auf jeden Fall und das nicht zum letzten Mal! Wir kommen wieder!
Blick auf Torbole und Riva |
Pain goes, bones heal, but the glory stays forever!
einfach spitze !