Test: Rock Shox Monarch plus

Mit Cross Country, All Mountain, Enduro, Super-Enduro, Freeride etc. gibt es inzwischen Unmengen an Kategorien die jeweils eine andere Zielgruppe ansprechen. Natürlich gilt das heute nicht nur für Bikes, sondern auch für alle Parts. Wo früher Rock Shox einen Luftdämpfer für Tourenbikes und einen Stahldämpfer für alles was mit Freeride und Downhill zu tun hatte angeboten hat, gibt es inzwischen so viele verschiedene Varianten, dass ich die hier gar nicht alle aufzählen möchte. Und auch für den Enduro-Bereich hat Rock Shox den passenden Dämpfer – den Monarch Plus RC3 mit Piggy Back. Er soll bessere Performance bieten als der normale Monarch-Dämpfer und noch leichter sein als die Downhill-Variante Vivid Air. Da mein Fox Rp23 Boost Valve nach zwei Jahren nicht mehr ganz auf dem Stand der Technik ist, tauschte ich ihn kurzerhand gegen den anderen Ami aus.
monarch 1Hochwertig sieht er aus, der aktuelle Monarch Plus, mit einem Piggy Back der in Richtung Bergabperformance zielt. Nach einer Grundabstimmung der Zug-und Druckstufe ging es erstmal ab auf den Trail. Was schon einmal positiv auffällt ist das Gute Ansprechverhalten, welches fast jeden Kiesel des Schotterwegs unter mir aufzusaugen vermochte. Beim Bergauffahren fiel mir auch sofort auf, dass das Lock-out System etwas besser ist, als bei meinem vorhergehenden Fox Rp 23, bei dem diese Funktion nämlich mehr als schlecht funktionierte, da zwischen den verschiedenen Einstellungen eigentlich kein Unterschied feststellbar war. Bei dem Rock Shox ist das etwas anders, wobei ich mir noch ein bisschen mehr Druckstufe wünschen würde. Ich weiß nicht warum hier die Dämpfer nicht noch extremer ausgelegt sind. Früher konnte man bei der Lock-out Funktion Dämpfer wirklich komplett sperren, klar, das ging dann bei den meisten Bikes auf die Lager, da diese nun jeden Schlag ohne Abfederung abbekommen haben. Trotzdem würde ich mir einen Dämpfer wünschen, der noch steifer ist als es bei den aktuellen Modellen der Fall ist. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Zugstufeneinstellung auch noch ein, zwei Clicks mehr vertragen könnte. Des Weiteren sackt der Dämpfer bei Anstiegen tief in den Federweg und versaut die Geometrie des Bikes – natürlich ist das bei jedem Bike etwas schlimmer oder eben nicht ganz so schlimm. Beim Cayon Strive jedenfall fällt es negativ auf, wobei ich die Mid-Tune Variante gestestet habe. Zum Strive sollte das High-Tune Modell besser passen (nicht ganz so leichtes einfedern und etwas höher im Federweg stehend).
monarch 2Nun zu seinem eigentlichen Revier, dem Trail bzw. dem Downhill. Hier merkt man sofort die zusätzliche Performance, die der Dämpfer bietet. Sicher, ein Vivid Air liegt von der Performance nochmals darüber, aber dort muss man auch etwas mehr Gewicht herumschleppen und die Wippneigung ist natürlich größer. Bergab merkt man richtig, wie willig der Monarch alle Unebenheiten und Schläge wegsteckt und wie gut der Reifen am Boden klebt und das ohne das sämtlicher Federweg gleich ausgenutzt wird. Es bleibt immer ein Restfederweg für wirklich große Schläge übrig.  Alles in Allem ein gelungener Dämpfer, der einerseits noch sehr leicht ist und andererseits schon eine sehr sehr gute Bergabperformance bietet, also wirklich der ideale Dämpfer für ein Endurobike. In den Ausfahrten, die ich bisher machen durfte war ich wirklich mehr als zufrieden. Und zu guter letzt ist auch der Preis noch ansprechend. Ein Fox RP23 kann hier meiner Meinung nach nicht mehr mithalten. Vielleicht ändert sich das mit den neuen Float X Modellen in 2015? Wir werden es testen. Den Monarch Plus jedenfalls kann man wirklich empfehlen, wobei ich dann gleich zu der überarbeiteten Debon-Air Version greifen würde. Dank der größeren Luftkammer soll dieser noch besser ansprechen, da weniger Kraft beim Einfedern nötig ist, also genau richtig für alle die endlos Traktion verspüren wollen.
Ride hard, ride free.
Michael Biederer

 

 

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