Wie kann man nur so wenig Gefühl für Lebensmittel haben?

Als wir letzte Woche im Bikepark Geißkopf im Bayerischen Wald waren, habe ich mich wiederholt geärgert, wie man als Besitzer eines Wirtshauses nur so wenig Gefühl für Lebensmittel haben kann – bzw. in diesem Fall zweier Wirtshäuser. Aber ganz von vorn:

Als ich im Jahr 2000 das erste Mal am Geißkopf im Bikepark war, gab es noch eine Wirtschaft in die man gerne gegangen ist.

Tolles Essen zu günstigen Preisen. Zugegeben, die Schnitzel waren etwas überdimensioniert, aber geschmeckt haben diese wirklich gut.

Wie ist es heute? Es gibt dieses Wirtshaus am Fuße des Geißkopfes immer noch, auch nach mehrfachem Besitzerwechsel.

Es soll heute eine Art Fast-Food-Stand sein,  bei dem man sich Burger, Currywurst, etc. direkt an einer Theke abholen kann. So weit so gut.

Leider hat man bei der Idee aber wohl vergessen, dass das Essen trotz dieses Ansatzes auch schmecken sollte.

Wir hatten letztes Jahr mehrere verschiedene Gerichte, die alle nur aus Aufwärmen und zusammenpantschen bestanden haben. Auch hier soweit so, naja…gut.

Aber dass alle Pommes Frites auf dem Tisch, immerhin 6 Portionen, so versalzen waren, dass alle Rehe des bayerischen Waldes ihre Salzlecksteine links liegen ließen und zu uns an den Tisch kamen, ist einfach untragbar. Fazit: Nicht essbar.

Glücklicherweise gibt es auch noch das Gipfelrestaurant, dachten wir letzte Woche und machten dort Halt, obwohl uns im Frühjahr eine Currywurst serviert wurde, die zur Hälfte schwarz gebraten war, da sie wahrscheinlich mehrere Jahrhunderte in einer Pfanne ausharren musste. Nun gut, vielleicht eine Ausnahme.

Leider mussten wir feststellen, dass es keine Ausnahme war. Ich bestellte eine Pfannkuchensuppe und unabhängig davon, dass diese in der Microwelle aufgewärmt wurde (woran haben wir das gemerkt? Bei 2 Suppen am Tisch hatte eine 100 und die andere 37 Grad Celsius), hatte sie wenig mit einer solchen gemein.

Die Suppe schmeckte mehr nach einem fränkischen Sauerbraten, denn nach einer Pfannkuchensuppe. Wieso gehören da Lorbeeren hinein? Wieso trieft diese vor Fett? Wieso sind die Pfannkuchen vollgesogen mit Wasser…Fragen über Fragen, die mir keiner beantworten konnte. Dafür war der Kaffee als Nachspeise dann auch wässrig und fade.

Warum ich auf einem Bikeportal so etwas schreibe?

Weil auch Biker Geschmacksnerven haben und man sich gerne bei einem Mittagessen zusammensetzt um über die Geschehnisse des Tages zu diskutieren.

Am Geißkopf wohl nicht mehr möglich, da beide vorhandenen Wirtshäuser nicht ansatzweise zu empfehlen sind.

Hier frage ich mich wirklich wie man so wenig Ahnung vom Kochen haben kann und dann auf die Idee kommt ein Restaurant aufzumachen.

Ich springe doch auch nicht ins Meer wenn ich nie gelernt habe zu Schwimmen…

Ride Hard, Eat Good.