Bereits seit einigen Jahren will ich zum Kaunertaler Gletscher fahren, was ich aber bisher nie geschafft habe, weil die Anfahrt aus dem Kreis Regensburg ein Stück länger ist als zu anderen Skigebieten. Doch dieses Mal spielte die Lawinengefahr nach dem großen Schneesturm Burglinde, mit über einem Meter Neuschnee, sowie die Wetteraussicht, aber vor Allem die Aussicht als Erster in ein unberührtes Skigebiet fahren zu können, die entscheidende Rolle.
Donnerstag im starken Schneefall wichen wir noch auf ein tiefer gelegenes Skigebiet aus, um ein bisschen im Pulver zu spielen und um dem Nebel zu entgehen, da der Kaunertaler bereits gesperrt war. Das sollte nicht das Einizige bleiben was gesperrt war: Am Abend bei starkem Regen wurde die Einfahrt ins Kaunertal, in das wir zu unserem Hotel fahren wollen, geschlossen, wegen zu hoher Lawinengefahr. Glücklicherweise wurde aber ein Waldweg als Umfahrung mit Radladern geräumt und geöffnet und wir konnten in unsere Unterkunft, in der wir auch den darauffolgenden Tag bei schönstem Wetter noch ausharren mussten, denn weder Gletscher, noch Gletscherstraße ans Ende des Tals waren geöffnet. Warum konnten wir am darauffolgenden Tag sehen, als wir den Pass zum Gletscher mit dem Auto in Angriff nahmen. Bestimmt 30 Lawinen und die gesamte Gletscherstraße mussten von den Bergbahnbetreibern freigefräst werden, um den Weg zum Gletscher überhaupt befahrbar zu machen. Großes Kompliment übrigens an die Herren in den Räumern, Baggern und Schneefräsen, denn das auf einen Tag zu schaffen ist aller Ehren wert, wie man auf den folgenen Bildern mit den teilweise 8m hohen Schneewänden sehen kann. Jedenfalls ist bereits die Anfahrt zur Talstation der Gletscherbahn Kaunertal ein Erlebnis, wo man ohne Schneeketten oder Allrad keine Chance hat ins SKigebiet zu kommen, zumindest an solch schneereichen Morgen.
Pünkltich zur Seilbahnöffnung saßen wir im Sessellift und hatten ein Skigebiet vor uns, das tagelang völlig unberührt geblieben war. Man musste nicht weit von der Piste wegfahren um den ganzen Tag Pulverschnee genießen zu können, der insgesamt mit 390cm und davon über einem Meter frischen Pulver reichlich vorhanden war.
Das hat ausgereicht um sieben Stunden im unberührten Tiefschnee zu fahren, ohne Gefahr zu laufen, dass ein Hang nach ein paar Stunden zusammengefahren war. Ein Traum. Und dann wären da noch zahlreichen Varianten, beispielsweise ins italienische Melag, die man machen könnte und die einem noch weitere Täler eröffnen würden. Das war bei uns aber gar nicht nötig und nach der angespannten Lawinenlage sowieso noch nicht sinnvoll. Die Bilder sollten jedenfalls für sich sprechen.
Alles in Allem ein tolles Skigebiet in atemberaubender Gletscherkulisse, das wir in jedem Fall wieder besuchen werden.
Die für uns lange Anfahrt hat sich jedenfalls gelohnt und uns ein paar tolle Tage beschert.
Die weiteren Varianten werden wir jedenfalls baldigst ausprobieren und berichten.
Ein Gedanke zu „Der wohl versteckteste Gletscher in den Alpen: Der Kaunertaler“
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