Die Schaukel für Einsteiger – Das Bergamont Trailster 7.0 plus im Test

 

Bisher war ich fast ausschließlich auf dem Rennrad unterwegs, bis ich von Bergamont das Trailster 7.0 plus zum Testen bekommen habe.

 

Aller Anfang ist schwer, besagt ein altes Sprichwort. Warum sollte das beim Biken nicht anders sein. Hier steht für den Anfänger zunächst die Wahl des richtigen Fahrrads im Vordergrund. Bei mir war das etwas anders, da ich erst das Rad hatte, bevor ich zu meinem ersten Trail aufgebrochen bin. Das hat aber dazu geführt, dass ich mich ins MTB-Fahren direkt verliebt habe.

Für jemanden, der von den dünnen Reifen kommt, ist der Umstieg auf die dicken Pneus zunächst einmal ungewohnt. Direkt beim Auspacken springen einem die extra breiten Schwalbe-Reifen (Nobby Nic, SnakeSkin, TL-Easy, 70-584 TSC/ Nobby Nic, SnakeSkin, TL-Easy, 70-584 PSC) direkt ins Auge und es ist klar, wofür das Plus beim Bergamont Trailster 7.0 steht. Zum Fatbike fehlt beim Trailster 7.0 nicht mehr viel. Davon abgesehen ist es für technisch untalentierte Fahrer sehr angenehm, dass das Bike fast fertig montiert geliefert wird, sodass man nur noch das Vorderrad einklinken und die Lenkung um 90 Grad drehen muss, und schon ist das Trailster einsatzbereit.

Nach den wenigen Handgriffen kann es dann aber direkt losgehen. Bei mir ging die erste Fahrt in die Eifel, rund um den Hürtgenwald und vorbei am Stausee Obermaubach. Knapp 35km mit rund 700hm wollten gefahren werden. Der Untergrund war dabei sehr abwechslungsreich von feinem und etwas gröberem Schotter, über von Wurzeln durchzogenen und Laub bedeckten Waldwegen bis zu Abfahrten im Gras. Angenehm zu fahren aber mit dem Rennrad undenkbar.

Unbemerkt durch Schotter

Daran musste ich mich auch erst einmal erinnern, als es mit dem Bergamont das erste Mal auf etwas gröberes Gestein ging. Aber die breiten Reifen schlucken die meisten Steine und Wurzeln fast unbemerkt und auch wenn man von einem größeren Stein etwas verworfen wird, findet man sofort wieder festen Grip, auch auf lockerer Oberfläche. Das gibt einem direkt das gute Gefühl, dass man im Bergamont sicher im Sattel sitzt.

Etwas skeptisch war ich auch, was die Gangschaltung angeht. Denn das Trailster ist vorne nur mit einem Kettenblatt ausgestattet. Da die Eifel nicht gerade eben ist, war ich gespannt, ob das mit dem Bergamont auch funktioniert. Kurz gesagt: Ja, tut es. Auch steile Anstiege bewältigt man mit dem 7.0 entsprechend wie viel Kraft man in den Beinen hat sehr gut. Die Sram GX 1-11 Gangschaltung reagiert schnell und ohne Komplikationen. Einzig beim Bergab-Fahren habe ich die großen Gänge etwas vermisst. Aber das ist wohl dem Rennrad-Fahren geschuldet.

Stark bergab

Apropos bergab. Hier zeigt sich meiner Meinung nach die große Stärke des Trailster 7.0 plus. Wie auf Schienen fährt man auch steile oder unruhige Trails, Waldwege oder Schotterpisten hinab. Hier leisten die dicken Reifen und die versenkbare Sattelstütze (Manitou Jack, dropper post, 31.6 mm), die beim Fahren vom Lenker aus bedient werden kann, einen wertvollen Beitrag. Und wenn es dann mal zu schnell werden sollte, hilft die Scheibenbremse (Magura MT4), den Speed in den Griff zu bekommen. Hier ist zu Beginn etwas Vorsicht geboten. Die Bremswirkung ist enorm stark und sehr direkt, sodass ich bei der ersten Vollbremsung noch beinahe einen Kopfsprung über den Lenker gemacht hätte.

Fazit:

Zugegeben fehlen mir die Vergleichswerte zu anderen Bikes. Aber wenn ich auf dem Trailster sitze, vermisse ich auch nichts und fühle mich rundum wohl, sicher beim Bergab und locker beim Bergauf-Fahren. Gerade für Anfänger ist das Bergamont Trailster 7.0 Plus ein wunderbares Gerät, um seine Liebe für den Sport zu entdecken und später auch zu vertiefen.

Das Bergamont Trailster 7.0 plus