Ein aufstiegsorientierter Freetourer: Der Völkl VTA 98

Für mich muss ein Tourenski auf der Abfahrt Spaß machen, da ich vor allem die genießen will und das am Besten ohne Abstriche. Natürlich wollen sich die Höhenmeter bis dahin auch erkämpft werden und das möglichst ohne große Mühen um noch fit genug für den Powder-run zu sein. Hierfür brauche ich einen Ski, der breit genug ist um im Pulver Spaß zu machen aber auch leicht genug um schnell zum Gipfel zu kommen. So ein Ski könnte der Völkl VTA 98 sein.

Er ist nicht nur leicht, bei 184cm Länge nur 1440 Gramm, sondern hat auch eine Mittelbreite von 98mm, die für den nötigen Auftrieb sorgen sollte. Noch dazu mit Pin-Bindung ausgestattet, scheint es der ideale Freetourer für lange Touren zu sein.

Das sagt Völkl zu den Fakten

Technische Daten
Rocker
Tip Rocker
Kern
Tourlite Holzkern
Kern
Tourlite Holzkern
Belag
P-Tex 2100
Fahrerniveau
Fortgeschritten, Experte

Wie fährt sich der Völkl VTA 98?

Ich konnte den 98er auf ein paar Touren und vor allem in allen möglichen Schneebedingungen testen, die man so vorfinden kann. Von Pulverschnee über nassen Schnee, verspurtem  Gelände und bis hin zu eisigen Hängen musste der VTA alles meistern.

Im Aufstieg

Da der Völkl für seine Dimensionen mit 1440 Gramm wirklich sehr leicht ist, kann man auch 2000 Höhenmeter bewältigen ohne dass man sich behindert fühlt – Carbon und light Holzkern sei Dank. Noch leichter geht eigentlich nur mit geringeren Maßen, aber das wollen wir Freerider ja nicht. Die passenden Felle funktionierten ordentlich, auch wenn ich das Gefühl hatte dass sie in sehr steilem Gelände etwas zum Wegrutschen neigen. Vielleicht sollte man hier ein anderes Fell als das Originale wählen. Passende Harscheisen gibt´s natürlich auch, die bei uns glücklicherweise nicht zum Einsatz kommen mussten. Zusammen mit der KingPin 13 ist der Ski im Aufstieg wirklich eine Macht und man erreicht schnell sein Ziel.

Abfahrt im Pulverschnee

Dank des Tip und Tail Rockers und der ordentlichen Abmessungen fährt er sich im Pulverschnee erwartungsgemäß auftriebsstark und verpielt. Er ist leicht zu drehen, sodaß man auch mal im Kurzschwung eine Rinne abfahren kann. Allerdings hat er hin und wieder ein etwas seltsames Verhalten an den Tag gelegt, wenn man einen Pulverschnee Hang mit hoher Geschwindigkeit abfährt: Es fühlt sich nicht so sämig an, wie ein vergleichbarer Ski. Ob das an der Carbon Spitze liegt? Man hat das Gefühl dass sich der Ski gleichmäßig durchbiegt bis zu diesem Carbon-Tip, der Ski ab dort aber sehr steif bleibt und man die Schwünge nicht so geschmeidig setzen kann. Dadurch neigt der Ski meiner Meinung nach etwas zum Verziehen. Aber das ist wirklich jammern auf hohen Niveau. Insgesamt ein unaufgeregt zu fahrender Ski, der aber nach meinem Geschmack doch noch etwas mehr Mittelbreite vertragen könnte. Aber in diesem Fall gibt es ja auch noch den VTA 108, der dieses Defizit wettmachen sollte. Dieser wird auf jeden Fall auch noch getestet.

Auf eisigen oder zerfahrenen Hängen

Der sehr leichte Aufbau des Skis fällt auch auf zerfahrenen und eisigen Hängen auf, da er hier öfters zum Verziehen neigt, gerade wenn man eine andere Spur trifft. Wird es aber eisig und stellt man den Ski auf die Kante zieht er unbeirrt seine Bahnen und vermittelt sehr viel Sicherheit. Hier kann man auch mal getrost einen Pistenskitag einlegen!

Fazit

Sehr leichter Freetourer, der viele Höhen- und Tiefenmeter liebt. Dank nur etwa 1400 Gramm im Aufstieg eine Macht, bleibt er im Downhill etwas hinter den Erwartungen zurück. Der ideale Ski für jemanden der seine Abfahrt genießen will aber zuvor sehr viele Höhenmeter zurückzulegen hat.