Tag 3: Heidelberger Hütte -Reschenpass- Glurns

Gewitter und Regen waren angesagt. Wir saßen auf der Heidelberger Hütte im Warmen und mussten uns entscheiden, was wir am nächsten Morgen unserer Transalp machen. Auf der Hütte bleiben, das Schlechtwetter aussitzen oder eine Alternativroute suchen.
Bislang hatte das Wetter ja immer die geplante Tour ermöglicht- nun scheint es, dass wir unseren Plan nicht einhalten konnten.
Nach einem Schlagabtausch von Argumenten, einigten wir uns, es anderntags  wenigstens zu probieren und früh aufzubrechen,  um den ersten Pass schnell zu erreichen. Die Gewitter sollten erst nachmittags kommen.
Gesagt, getan.
von der Heidelberger Hütte zum Fimberpass
Eilig starteten wir im Morgengrauen und nahmen die 450 Höhenmeter in Angriff. Noch konnte man das Wetter nicht einschätzen, ob es halten wird. Ohne große Worte ist jeder mit sich selbst beschäftigt, den steilen Anstieg zu bewältigen.

Es war kalt am Pass, den wir erst im letzten Moment in den Nebelschwaden sahen, schnell machten wir ein paar Fotos, um uns dann bereit zu machen für die Abfahrt.

 
 
Jacke an, Sattel runter und los gings in eine der phänomenalsten Abfahrten, die ich je unter die Stollen genommen habe:
Vom Fimberpass ins Inntal!
2608 Meter Höhe am Pass sind der Ausgangspunkt des ultimativen Trails.
In den kargen Hochgebirgsfelsen startet er, von losem Schutt bedeckt geht es stetig bergab.
Volle Konzentration braucht man um nicht wegzurutschen- an mancher Stelle wäre das fatal!
Anfangs sind einige Steilstellen zu meistern, die einen erfahrenen Enduropiloten brauchen. 
 
Abfahrt vom Fimberpass in die Schweiz
Doch umso weiter man ins Tal eintaucht, umso lieblicher wird der Pfad und die Natur.
Jetzt kann man so richtig heizen, Bremsen auf und elegant die Kurven „surfen“. Nur die scharfkantigen Felskanten, die vereinzelt am Weg lagen, zwingen zum
Reagieren. 

Zwischendurch ein “ Pffft“- nein kein kaputter Schlauch, sondern ein Murmeltier, das erregt seine Artgenossen vor Gefahren warnt.
Man hat schon einiges der Abfahrt geschafft, als der Trail die Talseite wechselt und man einen überraschenden Eindruck vom letzten Abschnitt bekommt: Unendlich weit scheint der Ausgangspunkt. Sieht man wieder nach vorne, blickt man auf weitere endlose Schleifen ins Tal.
Nach der verdienten Pause für die Bremsen rollen wir weiter aus dem Tal, schlussendlich wird eine abenteuerliche Brücke gequert und das Tal mündet in immer größere Schotterwege und später Straßen. Weiterhin gehts bergab durch die Weiler Zuort und Vna. Zuletzt hat man 1500 Hm versenkt und steht im Inntal.
Gott sei dank hatte bislang das Wetter gehalten, doch nun zogen drohende Wolken auf.
So verzichteten wir seufzend auf das Highlight Uinaschlucht und kurbelten über Sclamischot nach Nauders. Wir erreichten gerade das erste Haus dort und schon öffnete der Himmel seine Schleusen und es goß herab. Wenig später begann es auch zu gewittern und wir ließen schnell den Reschenpass hinter uns auf dem Radweg in Richtung Vinschgau. 

Hier noch der obere Teil des Passes:
Fimberpass Trial


kurz vor Zuort
 

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