Der Mensch- und Materialtest im Val Pura, Limone

im Val Pura

Pura- rein, sauber, ungetrübt heisst es im Italienischen.
Man könnte es auch auf das Trailvergnügen hier anwenden.
Reinster Abfahrtsgenuss für die, die es hart, technisch und schmutzig wollen.

Dieses Tal, das genauso wie die Dalco- Abfahrten von der gleichnamigen Hochebene über Limone startet, ist schon lange bekannt. Im ersten „Bike- Guide“ von Elmar Moser beschrieben, führt es trotzdem  ein Schattendasein. Müßte es aber eigentlich nicht-  es ist eine interessante, alternative Abfahrt nach Limone und kann nach Tremalzo, Corna Vecchia oder als eigenständige Tour gefahren werden.

Nichts trifft es besser wie Moser 1991 in seinem Kultbuch:
“ Bei Limone zieht ein wahres Höllental seine tiefe Scharte in die aus dem Lago hochziehenden Felsfassaden. ….wartet  mit einigen Kamikaze -Trials auf, bei denen selbst absolute Cracks wie im Fegefeuer schmoren….Normalbürger sollten einen weiten Bogen um diese Tour machen oder sich höchstens als trittsicherer Wandersmann auf etliche der hier befindlichen Downhills wagen………“

Dies wollten wir nachprüfen….




 Nach der Corna Vecchia- Abfahrt zweigten wir am Rande von Vesio gleich wieder links ab und strampelten leicht bergauf um den Dalvra Bassa herum. In einer starken Rechtskurve bogen wir auf die Via Dalco nach links ein. Nun führt ein Schotterweg bergan, wird immer steiler um bald den höchsten Punkt überwunden zu haben. Wir rollten bergab und man ahnte schon die gewaltige Felswand, die das Val Pura abgrenzt.  Ein paar hundert Meter abwärts zweigt rechts  die Route in den Weg 123 ab.

Sofort ging es zur Sache:
Loser Schotter wechselt sich immer wieder mit steilen Felsstufen ab. Erst folgt der Trail dem rechten Hang und  hält für uns Piloten steile Serpentinen mit engen Kehren bereit. Hier ist das Ganze noch nicht so  ausgesetzt, man schwimmt im Schotter mit und balancierend versucht man in den engen Rinnen den gröbsten Felsblöcken auszuweichen. Körper und Geist werden bis zum Anschlag gefordert.




im Val Pura


Eine kurze Verschnaufpause gab es, als der Pfad ins Bachtal des Rio Pura mündet:
Man steht in einem Schottermeer und sucht den Weiterweg. Vor einem baut sich eine gewaltige Felswand auf. In einem Gewitter will ich hier nicht stehen, denn man erahnt  den riesigen Wasser- und Schuttstrom, der sich hier ergießen muss.
Wir hielten uns rechts und der Weg taucht bald wieder in den rechten Hang. Unvermittelt geht es weiter, nasse, rutschige Felsplatten wechseln mit Absätzen ab.Schnell kann das ganze zur Materialschlacht ausarten- Reifen und exponierte Teile zerschlissen werden. 

Angespannt kamen wir zum Schluss nach weiteren Bachquerungen bei Campaldo heraus. An der Teerstrasse angekommen klatschten wir begeistert ab und prüften, ob alle Fahrer da sind und die Schäden an den  Rädern sich in Grenzen halten.  Fasziniert von den erlebten Eindrücken rollten wir nach Limone hinab und rundenten die Route, mit einer Schifferlfahrt nach Riva zurück, ab.

mit dem Schiff von Limone nach Riva


    












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