Schlepper adé: die neue barrierefreie Falginjochbahn am Kaunertaler Gletscher bietet völlig neue Möglichkeiten

Die Bergwelt auf über 3000 Meter ist im Kaunertal atemberaubend – nicht nur die Karlesspitze ist schön anzuschauen, man sieht bei gutem Wetter die grandiose Bergwelt der Umgebung – Ortler, Königspitze, Zebru, Cevedale, Weißkugel, Wildspitze…

Ich bin schon länger Fan des Kaunertals und schon seit Jahren Gast. Zu schön und ruhig ist dieses Tal gelegen, zu viele schöne Pisten, tolle Skitouren und viele Freeride-Varianten gibt es. Noch dazu informiere ich mich immer gerne über neu geplante Liftanlagen, da mich solche Neubauten einfach faszinieren und neue Bahnen meistens auch neue Möglichkeiten bieten. Längere Zeit war eine Gondel auf die Weißseespitze geplant, die wohl aus Genehmigungssicht über Jahre nicht realisiert werden konnte. Als ich dann gehört habe, dass die beiden Falgin-Schlepplifte durch eine neue Gondel ersetzt werden, konnte ich es schon nicht mehr erwarten – ein neuer Hang zum Freeriden, mehr Platz, schneller oben – oh yes! Und nun ist die Gondel aufs 3113m hohe Falginjoch fertig. Aber es handelt sich hier nicht irgendeine Gondel!

Die neue Station der Falginjochbahn folgt einer modernen, kühlen und reduzierten Architektur, bei der das technische Innenleben sichtbar wird und doch die Bergwelt präsent bleibt

Nicht irgendeine neue Gondel

Menschen, die eine Querschnittslähmung erleiden mussten können keinen Sport mehr betreiben, werden viele denken. Weit gefehlt! Wer den Mut aufbringt kann viele Sportarten ausüben. Skifahren gehört aber wohl nicht dazu, oder? Doch! Es gibt schon länger eine tolle Möglichkeit, bei der durch eine Sitzschale auf einem Monoski montiert, eine Art Sitzski entsteht, mit dem man die Pisten genauso hinunterbrettern kann, wie mit normalen Skiern. Was bisher aber nicht möglich war: das selbstständige Einsteigen in einen Lift.

Und genau hier setzt die neue Bahn Maßstäbe!

Stahl, Glas und Beton – modern aber nicht zu aufdringlich

Im Kaunertal wurde aber genau das nun geändert, es gibt eine Weltneuheit: Die erste barrierefreie Gondel mit einer Monoboblane zum selbstständigen Zusteigen. Die Wege zum Einstieg sind sehr kurz gehalten und eine spezielle Monoskigasse, die mit einer Gleitfläche versehen ist, bietet die Möglichkeit eines Zustieges aus eigener Kraft. Das finde ich mal eine wirklich gelungene Idee!

Die Monoskilane kann man mit ihren Rutschbelag gut erkennen – dadurch können sich die Monoskifahrer alleine zur und von der Gondel weg bewegen

Neuer Hang, neue Möglichkeiten

Natürlich bringt die neue Gondel auch Vorteile für die normalen Skifahrer, denn die neue Gondel ist nicht nur schneller, sondern führt auch komplett bis aufs Falginjoch auf 3113 Metern. Von dort führen eine leichte Piste für Anfänger, eine schwerere zur Talstation und ganz besonders interessant für Freerider: Es gibt einen neuen Hang, der vorher so noch nicht erschlossen war!

Riesig ist die neue Gondel geworden und noch ist nur eine Seite in Betrieb – die zweite kommt aber spätestens in zwei Jahren

Da ich aus der Branche stamme, muss ich aber noch ein paar coole technische Eckpunkte loswerden: 12m/s schnell, 3 min. Fahrzeit, durch die Zweiseiltechnik bis 120km/h Windgeschwindigkeit zu betreiben und mit nur zwei Stützen ergibt sich ein freies Spannfeld von 1,5km! Aber das nur nebenbei. Achja und ein wenig nachhaltig ist sie auch noch- geheizt wird das Gebäude nur mit der Abwärme der Seilbahntechnik. Jetzt aber genug.

Kann euch eigentlich egal sein, wichtig ist: Sie ist wirklich unglaublich schnell. Hinsetzen lohnt hier nicht! Und das ist auch eine gute Nachricht für alle Tiefschneesüchtigen – schnellere Gondel, mehr Runs!

Bei unserem Besuch war es leider nicht möglich weiter als 10 Meter vor sich etwas zu erkennen, weswegen die die Freeride-Runs sehr mau ausfielen und das trotz superkalten, vierzig Zentimeter feinstem Pulver. Aber das wird nachgeholt und für euch konnte ich in einem lichten Moment noch ein Bild des neuen Hanges machen, der neben den neuen Pisten zusätzlich vorhanden ist.

Blick auf die neue blaue Piste mit dem neuen Hang durch die früher der Schlepplift geführt hat – alles frei zur Befahrung

Wir freuen uns jedenfalls auf unseren nächsten Besuch bei sicherlich besserem Wetter – dann gibts auch mehr Tiefschneebilder – versprochen.

Nur eine Minute freie Sicht und dann so ein Bild: ‚Abendsonne an unberührtem Pulver‘ würde ich es wohl nennen

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